Ja, es gibt noch manches zu tun gegen Rassismus in unserem Land. Deshalb machen wir gerne mit bei der Aktion „Pink gegen Rassismus“ rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus. Denn, auch wenn mancher es nicht wahrhaben möchte: Rassistische Diskriminierung bedeutet Alltag für viele Menschen, die nicht phänotypisch Deutsch aussehen. Manchmal geschieht die Diskriminierung offensichtlich, manchmal subtil. Aufgrund des Namens, bei der Suche nach dem Arbeitsplatz, beim Einkaufen, beim Angehalten werden durch die Polizei.
Das historisch gewachsene Konstrukt des Rassismus lässt sich nicht einfach durch guten Willen abschütteln. Und doch können wir uns bewusst entscheiden, anti-rassistisch zu handeln. Wie? Zunächst in dem wir uns der Realität stellen und sie bewusst wahrnehmen. Lý Dang, Theologin, rät u.a. zu folgenden Schritten als Teil eines inneren Lernprozesses:
- Menschen zuhören, die rassistisch diskriminiert werden und dabei empathisch innerlich bei ihnen zu bleiben anstatt dem Impuls zu folgen sich verteidigen zu wollen
- Die eigenen Gefühle von Irritation, Scham, Ohnmacht Ärger aushalten
- Anerkennen, dass die andere Person etwas ehrlich mit mir teilen möchte, was ihr wehtut und sie schmerzt
- Sich selbst weiterbilden über deutsche Kolonialgeschichte und den damit verbundenen historisch gewachsenen Rassismus.
Dieser Weg kostet Kraft. Aber er ist so wichtig. Wenn wir damit beginnen, können wir uns selbst rassismuskritisch entwickeln und unser Umfeld und Land positiv prägen.