„Rast. Gast sein einmal.
Nicht immer selbst seine Wünsche bewirten mit kärglicher Kost.
Nicht immer feindlich nach allem fassen,
einmal sich alles geschehen lassen
und wissen: was geschieht, ist gut.“ (Rilke)
Wie lässt sich der Geburtstag einer geliebten Person, die verstorben ist, stimmig verbringen? Wie kann sie dennoch ihren Platz behalten im eigenen Leben? Sicher eine Frage, die sich viele Trauernde stellen. Der Geburtstag unserer Tochter Jaël ist für uns sowohl bestimmt von dankbarer Erinnerung als auch dem Bewusstsein, dass sie fehlt.
Heute ist Jaëls 21. Geburtstag, seit fast 8 Jahren ist sie nun nicht mehr hier. Ein festes Ritual an ihren Geburtstagen haben wir nicht. Kuchen und liebe Freunde, die Jaël kannten, gehören meist dazu. Eines ist besonders wichtig: An diesem Tag möchten wir uns an einem für uns sicheren Ort wissen.
An ihrem Geburtstag legen wir, wenn möglich, eine Rast von unserer Lebensreise ein. Wir kehren ein in den Schutz einer Herberge, nehmen Platz am gedeckten Tisch, genießen bewusst Essen und Trinken. Erinnern uns an Jaël und atmen Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit und alle Dinge, die wir durch sie lernen durften. Und spüren in allem: Was geschieht, ist gut.